Bücher sind wie Telepathie: Über Zeit und Raum hinweg lässt
der Autor eine packende Geschichte im Kopf des Lesers entstehen, die ihn oft
auch über die Lektüre hinaus beschäftigt. Dieses wunderbare Bild ist nicht von
mir, sondern vom Altmeister des Horrors – Stephen King. Er skizziert damit die
Macht, die dem Autor gegeben ist. Und seinen Auftrag.
Eigentlich hat man als Geschichtenerzähler ja nur einen Job
zu erledigen: eine Geschichte zu schreiben, die den Leser packt und mitreißt,
ihn in seinem Innersten berührt, begeistert oder verstört; eine Geschichte, die
ihn Seite um Seite umblättern lässt, nur um dann entsetzt auf die Uhr zu
starren, und festzustellen, dass es wieder viel zu spät ist.
Als Leser hat man freilich eine unbequeme Position: Man
begibt sich für viele Stunden in die Hände eines Fremden, in der Hoffnung, dass
er sein Handwerk versteht, darum flehend, dass er all die ausgeworfenen
Handlungsfäden am Ende zu einem straffen Tau von beeindruckender Stärke verknotet.
Vor allem bei Autoren, die man noch nicht kennt, ist das Risiko groß.
Aber hey: Abenteuer finden immer außerhalb der Komfortzone
statt. Also trauen Sie sich!
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